Zu den interessantesten Türklinken der späten 1920er und frühen 1930er Jahre zählen die so genannten Rheinland-Drücker, die nach Entwürfen „erster Künstler“ gefertigt wurden. Leider verraten die Kataloge der Metallwarenfabrik Gebrüder Nofen
aus Hösel die Namen dieser Künstler nicht, aber es wird deutlich, dass es sich dabei überwiegend um Anhänger einer konstruktivistischen Formensprache gehandelt haben muss. Nachgewiesen ist eine Zusammenarbeit der Firma mit den Architekten Emil Fahrenkamp und Heinrich Straumer. Letzterer ist mit einzelnen Beschlägen außerhalb der Reinland-Drücker-Serie in den Katalogen der Gebr. Nofen mehrfach vertreten. Die Rheinland-Drücker zeichnen sich vor allem durch die Kombination einfacher geometrischer Formen, wie Rechteck und Kreis aus. Das Sortiment von etwa 20 verschiedenen Türdrückern, vorzugsweise für Langschilder, wurde ergänzt durch entsprechende Fensteroliven und Griffstangen. Es ist in seiner gestalterischen Qualität durchaus vergleichbar mit dem Angebot der Berliner Bronzegießerei S. A. Loevy, einem der führenden Hersteller moderner Beschläge.
Wegen der kurzen Produktionszeit bis etwa 1935/36 sind die zumeist aus Messing, Neusilber oder Weißbronze gefertigten Beschläge heute nur noch selten zu finden.
Lit.: Gebr. Nofen, Rheinland-Drücker Serie I-IV, Hösel, 1929-1931