Auf dem ersten Blick ähnelt der GAGFAH-Drücker einer Variante des Frankfurter Normendrückers, jedoch verläuft da der Rundstab konisch. Ähnliche Drückerentwürfe sind einige Jahre zuvor bereits von Ludwig Wittgenstein und Heinrich Tessenow bekannt geworden.
Die Intensionen des unbekannten Entwerfers waren sicher ähnlich, wie bei den Frankfurter Normendrückern, nämlich einen preiswerten typisierten Beschlag für den industriellen Wohnungsbau zu schaffen.
Interessant ist dabei die bevorzugte Verwendung mit Langschildern anstelle von Rundrosetten. Neben den Türdrückern entstanden auch hier eine Fensterolive, ein Türknauf und verschiedenes Zubehör bis zum Briefkastenschild.
Der GAGFAH-Drücker war an sich für die Siedlungsbauten der Gesellschaft bestimmt, ist aber auch in anderen Bauten zu finden. Hergestellt wurde er vorzugsweise aus vernickelter Weißbronze, Neusilber oder Eisenguss.
Mit der Übernahme der GAGFAH durch den Reichsarbeitsdienst 1933 endete allmählich auch die Fertigung des Drückers.
Spätestens mit Beginn der Leichtmetall-Ära ab Mitte der 1930 Jahre verschwand der GAGFAH-Drücker aus den Musterbüchern.
Lit.: Richard Rinker, Liste F, Menden 1930 / August Engels, Baubeschlagkatalog B31, Velbert 1931