Vier wesentliche Materialien kennzeichnen die Beschläge vom Jugendstil bis zum Ende der Moderne: Messing- und Bronzelegierungen, Eisenguss und Leichtmetall. Darüber hinaus fanden auch erste Kunststoffe Verwendung.
Während bis zum Beginn des I. Weltkrieges vor allem Messing und Eisenbeschläge verbreitet waren, kamen mit der beginnenden Moderne ab Mitte der 1920er Jahr überwiegend Weißbronze- und Neusilber-Beschläge auf den Markt. Die Moderne war silbern, was sich in den häufig noch vernickelten, gelegentlich auch verchromten Beschlägen widerspiegelte. Billigere Beschläge wurden bis etwa 1935 aus Grau- oder Temperguss hergestellt und meist mit schwarzem Einbrennlack überzogen. Ein Beschlag aus Eisenguss kostete um 1930 nur etwa 20 Prozent eines vergleichbaren Modells aus Weißbronze oder Neusilber. Bei großen Bauvorhaben, vor allem im Massenwohnungsbau, war dies durchaus ein Kostenfaktor.
Ab 1935/36 erfolgte in der deutschen Baubeschlagindustrie die Umstellung auf Leichtmetall, d.h. auf Aluminium-Magnesium-Legierungen. So genannte Buntmetalle, also Legierungen aus Kupfer, wurden ebenso wie Eisen für die Rüstung benötigt. Aluminium, schon seit Ende des 19. Jahrhunderts verfügbar, ersetzte in vielen Lebensbereichen die anderen Metalle und Legierungen. In der Baubeschlagindustrie verbarg sich Aluminium oft hinter Kunstnamen, die nicht selten den Firmennamen mit enthielten, wie z.B.
Ogronal oder
Wehagsil. Die Verwendung von Aluminium ging einher mit einer Umstellung der Gießverfahren. War bei der Herstellung von Baubeschlägen bis dahin vor allem das Sandguss-Verfahren verbreitet, so wurden die Aluminium-Legierungen in Stahlformen, sogenannten Kokillen, gegossen. Ein Verfahren, welches bis heute angewendet wird.
Die Nachfolgende Aufstellung erläutert in alphabetischer Reihenfolge die wichtigsten Werkstoffe, Legierungen und Werksbezeichnungen, die im Zusammenhang mit Beschlägen zwischen 1890 und 1940 Verwendung fanden.