Türdrücker

ARCHIV : Türdrücker von Peter Behrens bis Wilhelm Wagenfeld
Peter Behrens: Loevy-Modell Nr. 2549
Max-Burchartz Einheitsbeschlag Wehag Modell 44
Ferdinand Kramer Frankfurter Normendrücker
GAGFAH-Normendrücker
Walter Gropius: Dessauer Bauhausdrücker
Ludwig Mies van der Rohe: Haus Henke-Drücker
Hans Poelzig: Reichsformdrücker
Rheinland-Drücker, GeNo-Modell 1209
Wilhelm Wagenfeld: Loevy-Modell 3639
Mit der Gründung des Deutschen Werkbundes 1907 hatten sich Künstler, Architekten und Gestalter zusammengefunden, um in Abkehr von Historismus und Jugendstil eine neue Ästhetik der kunstgewerblichen Industrieproduktion voranzutreiben. Tür- und Fensterbeschläge kamen plötzlich ohne jede Verzierung aus. Aus jener Zeit sind vor allem Entwürfe von Peter Behrens, Bruno Paul, Bruno Taut und Henry van de Velde bekannt. Bei den meisten Beschlägen blieben die Gestalter jedoch anonym. Einige dieser Entwürfe wurden bis in die 1930er Jahre produziert und waren nicht selten auch in den Siedlungen des Neuen Bauens zu finden. 
Anfang der 1920er Jahren entstanden dann jene Türdrücker, die zu Ikonen des Neuen Bauens wurden: Zuerst 1922 der Gropius-Drücker, es folgten 1925 die Frankfurter Normendrücker von Ferdinand Kramer, 1927 der Weißenhof-Drücker von Mies van der Rohe und ein Jahr später der Wagenfeld-Drücker. Max Burchartz Einheitsbeschlag kam 1929 auf den Markt und 1930 folgte der Reichsform-Drücker von Hans Poelzig für das IG Farbengebäude in Frankfurt a. M. 
Einen bemerkenswerten Beitrag zu den Türdrückern der Moderne lieferte ab 1929 die Metallwarenfabrik der Gebrüder Nofen (GENO) mit ihrer Rheinland-Serie. Die anonymen Entwürfe nahmen teilweise Anleihen im Konstruktivismus und waren zweifellos ein Hingucker an jeder Tür.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten fand diese Entwicklung ab 1933 schrittweises ein Ende. Zwar wurden die Türdrücker der Moderne bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges weiter produziert, jedoch verdrängten ab Mitte der 1930er Jahre zunehmen geschwungene und von der Streamline beeinflusste Formen die klaren oft geometrischen Formen der klassischen Moderne.
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