GENO

GENO Metallwarenfabrik Gebrüder Nofen, Hösel
Firmengeschichte

Die Metallwarenfabrik der Gebrüder Nofen wurde 1901 von Ernst und Wilhelm Nofen in Hösel, heute zu Ratingen gehörend, gegründet. Die Firma hat anfangs vor allem Schiffsbeschläge und Scharniere produziert. Nach dem frühen Tod von Wilhelm Nofen war ein Herr Tasch an der Firma beteiligt. Zumindest zeitweilig firmierte das Unternehmen auch als Tasch KG. Nach 1965 wurde die Firma wahrscheinlich liquidiert und 1970 die Firmengebäude in Hösel abgerissen.

Beschläge

Die Firma GENO zählte zwischen 1925 und 1935 zu den interessantesten Baubeschlag-Herstellern für das Neue Bauen.
Mit dem Marktauftritt ihrer Rheinland-Beschläge 1929 präsentierte sich das Unternehmen als Hersteller einer Serie konstruktivistisch beeinflusster Türdrücker, Fensteroliven und Pendeltürgriffe, die wohl weniger für den Massenwohnungsbau als vielmehr für moderne Villen und Mehrfamilienhäuser bestimmt waren.
Darüber hinaus wurden spätestens ab 1930 auch Gropius-Drücker und Frankfurter Normendrücker angeboten. 
Als Antwort auf die Wehag-Legierung Nicksil hat die Firma ab etwa 1925 ihre Beschläge in einer alternativen Legierung unter dem Namen Nickelin angeboten. 
Nach 1933 überrascht die Firma GENO mit zahlreichen neuen Entwürfen, wie den Hochhaus-Drückern, den Volkshaus-Drückern und den Ronden-Drückern, die sich deutlich vom Angebot anderer Baubeschlag-Hersteller unterschieden, jedoch noch immer der Moderne verbunden waren. Allerdings gab es dieses Sortiment nur wenige Jahre. Spätestens ab 1936 erfolgte die Umstellung von Bronze- und Messingguss auf Leichtmetall, das die Firma unter dem Eigennamen GENO-Hösal vermarktete. Damit einher ging eine deutliche Veränderung der Formen. Zwar befanden sich noch immer Gropius-Drücker und Frankfurter Normendrücker aus Aluminium im Angebot, doch die meisten anderen Drücker der Moderne, wie z.B. die Rheinland-Drücker, waren aus dem Sortiment verschwunden. Stattdessen wandte sich die Firma eher klassischen Formen zu.
Wer für die Gestaltung der GENO-Beschläge verantwortlich war, ist weitgehend unbekannt. Bei den Rheinland-Drücken ist von "ersten Künstlern" die Rede. Auffallend ist in den Katalogen der 1930er Jahre die große Anzahl von Beschlägen, die als "ges. gesch." also gesetzlich geschützt gekennzeichnet sind.
Nachgewiesen ist eine Zusammenarbeit mit den Architekten Emil Fahrenkamp und Heinrich Straumer sowie mit Konrad Gschwend, Professor an der Kunstgewerbeschule in Hannover.
Beschläge der Gebrüder Nofen waren häufig mit "GENO", vereinzelt auch noch mit der Modellnummer gestempelt. Soweit sie aus Nickelin waren, war das ebenfalls auf den Türdrückern und Fensteroliven angegeben. 

Lit.: Gebr. Nofen, Rheinland-Drücker Serie I-IV, 1929-1931 / Gebr. Nofen, Beschläge, um 1935 / Gebr. Nofen, Hösal-Beschläge, um 1936 / Gebr. Nofen, Rondendrücker, um 1936 / Gebr. Nofen,  Hösal-Beschläge, Neue Formen, um 1937 / Gebr. Nofen, Hösal, um 1938
GENO-Katalog, 1935
GENO-Katalog, 1935
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